Wohnungsbesichtigung: Mit 11 einfachen Tipps klappt’s.

Mindestens einmal zieht man in eine neue Wohnung und Haus. Mehr als 9 Millionen Menschen in Deutschland ziehen jedes Jahr um. Für einen Umzug gibt es unterschiedlichen Gründe. Vor dem Umzug steht die Suche nach der passenden Immobilie an. Vor der Unterschrift muss diese aber noch eine Wohnungsbesichtigung durchgeführt werden und der Mieter oder Makler überzeugt werden. Bei der Wohnungsbesichtigung muss unter Zeitdruck sehr viel beachtet werden.

Unser Tipp

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Tipp 1: Bewerbungsschreiben

Auf der Suche nach einer passenden werden tagtäglich mehrere Wohnungsanzeigen in den Immobilienportalen durchforstet. Ist dann die Traumwohnung gefunden, sollte man keine Zeit verlieren. Aber die Gefahr bei einer Standardanfrage direkt in den Papierkorb zu wandern ist groß.

Also – Wie kontaktiert man Makler oder Vermieter am besten? Unsere Tipps für eine überzeugende Kontaktanfrage für eine Wohnung:

  • Nutze den vorgeschlagenen Kontaktweg des Vermieters oder Maklers. Ist eine Telefonnummer oder E-Mail angegeben, dann solltest du eine lieber eine zum Telefonhörer zu greifen.
  • Verwende in deiner Kontaktanfrage die direkte Anrede. So zeigst du, dass du dich mit dem Inserat beschäftigt hast.
  • Individualisiere deine Nachricht in wenigen Sätzen (nicht mehr als 4 Sätze), sodass dein Ansprechpartner einen ersten Eindruck von dir gewinnen kann.
  • Benenne die Immobilie, für welche du dich interessierst und bekunde dein Interesse.
  • Bitte freundlich um einen Besichtigungstermin
  • Verabschiedung unter Angabe der eigenen Kontaktdaten (Vorname, Nachname, E-Mail und Telefonnummer)

Versetze dich in die Lage eines Vermieters. Dieser möchte möglichst schnell und mit wenig Aufwand eine Immobilie vermarkten. Du kannst durch proaktives und professionelles Verhalten den Wunsch des Vermieters auf einen unproblematischen Vertragsabschluss entgegenkommen. In deiner Wohnungsbewerbung sollte der Vermieter bereits alle relevanten Informationen vorliegen haben.

Das solltest du wissen

Sympathie ist nicht der wichtigste Faktor bei der Vergabe der Immobilie, aber häufig bei gleichen Bewerbern der entscheidende. Versuche sympathisch, ehrlich und vorbereitet zu sein. Über 50 Prozent der Eigentümer wünschen sich in der Wohnungsbewerbung mehr über die Persönlichkeit des Interessenten zu erfahren.

Tipp 2: Die perfekte Zeit

Du hast dich schon immer gefragt, wann die beste Zeit für die Wohnungsbesichtigung ist? Wir empfehlen Wohnungssuchenden eine Wohnung werktags (Montag bis Freitag) zwischen 13:00 und 17:00 Uhr zu besichtigen. An einem Werktag kann die Parksituation sowie der Verkehrslärm am besten eingeschätzt werden. Außerdem kann bei Tageslicht die Lichtverhältnisse in den Zimmern am besten beurteilt werden.

Ist keine Wohnungsbesichtigung zu einer perfekten Zeit möglich, dann solltest du dich kooperativ zeigen. Flexibilität bei der Terminvergabe erhöht deine Chancen auf eine Wohnungsbesichtigung. Das Gleiche gilt für Pünktlichkeit zum vereinbarten Termin. Ist eine Verspätung unausweichlich, solltest du kurz telefonisch Bescheid geben.

Tipp 3: Vorbereitung und Planung

Was solltest du für die Wohnungsbesichtigung vorbereiten? Wir sagen dir worauf es ankommt
Eine gute Vorbereitung hilft dir beim Besichtigungstermin dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Makler kennen solche Besichtigungen: Einige Interessenten scheinen noch keine konkrete Vorstellung über ihr zukünftiges zu Hause zu haben und nutzen Wohnungsbesichtigungen als willkommenen Zeitvertreib ohne die Absicht einen Vertrag zu unterschreiben. Dieser Besichtigungstourismus kostet Makler und Vermieter Zeit und damit bares Geld. Einige Vermieter gehen deswegen dazu über, nach der ersten Kontaktanfrage den Interessenten anzurufen. Mit dem Telefonat soll zum einen die Besichtigung terminiert werden, aber auch wird der Makler versuchen herauszufinden, ob die Wohnung überhaupt zum Interessenten passt. Dadurch kann der Makler unnötigen Zeitaufwand vermeiden.

Mietinteressenten sollten sich bereits im Vorfeld über die ausschlaggebenden Merkmale der Wohnung Gedanken machen. Bei einem möglichen Telefonat mit dem Makler können dann die wichtigsten Punkte abgeglichen werden. Sucht man zum Beispiel selber eine barrierefreie Wohnung, kann dies vor dem eigentlichen Besichtigungstermin bereits abgeklärt werden. Das wirkt professionell und zeigt, dass du die Zeit vom Makler wertschätzt. Du solltest dich bei dem möglichen Telefonat mit dem Makler jedoch auf wenige Fragen beschränken.

Alle weiteren offenen Fragen solltest du für dich in einer Checkliste zusammentragen und wenn möglich durch Recherche im Internet oder im Exposé selber beantworten. Bleiben weitere Fragen trotz gründlicher Recherche unbeantwortet und sind diese Fragen für deine spätere Entscheidung maßgeblich, dann kannst du bei dem Vor-Ort-Termin erfragen.

Gute Fragen zur Vorbereitung einer Wohnungsbesichtigung, die du dir selber beantworten kannst:

  • Gibt es ausreichend Parkplätze in der Umgebung?
  • Ist der öffentliche Nahverkehr fußläufig zu erreichen?
  • Wie lange wird der Arbeitsweg sein?
  • Sind Kindertagesstätten oder Schulen in der Umgebung?

Die Fragen können nach Belieben erweitert werden. Je nach Lebenssituation können Fragen entfallen oder dazukommen und dienen als erster Überblick.

Unser Tipp

Wichtig für die Vorbereitung der Wohnungsbesichtigung: Vier Augen sehen mehr als zwei. Du solltest eine Begleitperson zur Wohnungsbesichtigung für das Vier-Augen-Prinzip mitnehmen. Eine Person, welche selber nicht in dort wohnen wird, kann im Zweifel die Immobilie unvoreingenommen bewerten. Ein Handy oder eine Kamera für eigene Fotos sollte ebenfalls nicht fehlen.

Tipp 4: Checkliste vorbereiten

Eine Wohnungsbesichtigung wurde vereinbart. Vor der eigentlichen Besichtigung ist der ideale Zeitpunkt, eine Checkliste anzufertigen. Denn vor Ort muss es meist schnell gehen und wird leicht abgelenkt. Damit du kein wichtiges Detail vergisst, solltest du deine wichtigsten Fragen zum Zustand und Ausstattung der Wohnung in einer Checkliste vorbereiten. Diese solltest du dann ausgedruckt zur Begehung der Wohnung mitnehmen und ausfüllen.

Folgende Merkmale solltest du in deiner Checkliste notieren und während der Besichtigung beachten:

Wohnlage

Wie ist Umgebung – grün oder städtisch? Gibt es genügend Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe? Ist der Öffentliche Nahverkehr zu erreichen?

Grundriss

Wie ist die Aufteilung der Zimmer? Passt der Schnitt der Wohnung zu euren Vorstellungen? Gibt es genug Platz für Möbel?

Ausstattung

Gehört ein Keller zur Wohnung? Gibt es einen eigenen Stellplatz für das Auto? Welche Heizungsart wird genutzt? Ist genügend Stauraum vorhanden?

Licht

Gibt es genügend Tageslicht in den Zimmern? Sind ausreichend Fenster vorhanden? Lassen sich die Fenster verdunkeln?

Lärm

Hört man Verkehrsgeräusche von der Straße? Gibt es Geräusche aus den Nachbarwohnungen? Sind Baustellen

Zustand

Sind Schimmel- oder Wasserflecken zu sehen? Muss renoviert werden? Lassen sich Fenster und Türen gut öffnen und schließen?

Nachbarn

Wer wohnt in der Nachbarschaft? Ist ein gemeinschaftliches Wohnen möglich?

Haustiere

Ist die Haustierhaltung erlaubt? Eignet sich die Wohnung für Haustiere?

Eine Checkliste für die Wohnungsbesichtigung, die du selber nach deinen Wünschen vervollständigen kannst du in unserem Ratgeber als Word oder PDF Datei kostenlos herunterladen.

Tipp 5: Bewerbermappe vervollständigen

Vermieter geben häufig an, welche Dokumente von dem zukünftigen Mieter gewünscht werden. Generell sollte eine komplette Wohnungsbewerbung einige Unterlagen enthalten. In begehrten Wohnlagen gehört eine vollständige Bewerbermappe für Mieter längst zur gängigen Praxis.

Unser Tipp

Fordert ein Vermieter keine Unterlagen zur Wohnungsbesichtigung, dann solltest du dennoch alle notwendigen Dokumente ausgedruckt und ausgefüllt mitbringen. Falls die Wohnung zu deinen Vorstellungen passt, dann kannst du in einem freundlichen Gespräch die Unterlagen direkt beim Vermieter lassen. Das zeigt dein Interesse und wirkt vertrauenswürdig.

Diese Unterlagen gehören zu einer vollständigen Bewerbungsmappe für Wohnungssuchende:

Das Anschreiben

Das Anschreiben für eine Wohnung gehört zur jeder vollständigen Wohnungsbewerbung. Vor allem in Städten, wo Mietwohnungen knapp sind, gehört ein persönliches Anschreiben immer öfters zum Standard. Besonders bei vergleichbarer Einkommens- und Lebenssituation von Mietinteressenten entscheiden Vermieter auf Grundlage des gewonnenen persönlichen Eindrucks. Eine Vorlage für einen Musterbrief kannst du in unserem Ratgeber finden.

Mehr als 50 Prozent der Vermieter wünschen sich etwas über die Persönlichkeit der Bewerberin oder des Bewerbers zu erfahren. Das Anschreiben ist die perfekte Gelegenheit für Wohnungssuchende, sich von der Masse abzuheben.

Bei deinem Anschreiben sollte auf Sorgfalt geachtet werden. Das bedeutet, dass als Erstes im Anschreiben ein aussagekräftiges Bild enthalten sein sollte. Zu einer sorgfältigen gehört auch, dass das Anschreiben bei einer persönlichen Übergabe ordentlich in eine Mappe eingebunden ist und nicht zerknickt bzw. beschmutzt ist. Bei einer digitalen Wohnungsbewerbung sollte man darauf achten, dass in der E-Mail ein zusammenhängendes Dokument im PDF Format erzeugt wurde. Tippfehler solltest du sowohl in der digitalen als auch ausgedruckten Variante möglichst vermeiden.

Für dein Anschreiben sowie die ganze Bewerbungsmappe solltest du grundsätzlich ein einfaches Design wählen. Ein zu verspieltes Design könnte als störend empfunden werden. Vermieter werden einem bodenständigen Mieter den Vorzug geben.

Schlussendlich solltest du bei deinem Anschreiben auch schnell sein. Ein perfektes Bewerbungsschreiben nützt nichts, wenn die Wohnung bereits reserviert ist. Deswegen solltest du die Wohnungsbewerbung frühzeitig einplanen, sodass du bei der perfekten Traumwohnung nur objektbezogene Details anpassen musst.

Personalausweis in Kopie

Bei deiner Bewerbermappe sollte ein Identitätsnachweis nicht verfehlen. Ein Personalausweis oder Reisepass kann als Kopie in den Anhang der Bewerbung eingebunden werden. Ausländische Staatsangehörige sollten eine Arbeitserlaubnis und/oder Aufenthaltsgenehmigung zusätzlich einfügen.

Mieterselbstauskunft

Eine Mieterselbstauskunft ist eine freiwillige Auskunft von Mietern persönliche Informationen, die für den Vermieter interessant sind. Zu den Angaben in der Selbstauskunft gehören die folgenden Angaben.

  • Vor- und Nachname
  • Geburtstag
  • Staatsangehörigkeit
  • Aktuelle Anschrift
  • Kontaktmöglichkeiten (Telefon und E-Mail)
  • Aktueller Arbeitgeber und Beruf
  • Monatliches Haushaltseinkommen

Generell sollten Mieter in der Selbstauskunft keine wissentlichen Falschangaben machen. Im schlimmsten Fall droht nach der Unterschrift unter dem Mietvertrag die fristlose Kündigung wegen falscher Angaben. Aber nicht alle Fragen müssen wahrheitsgemäß durch den Mietinteressenten beantwortet werden. Bei welchen Fragen Mieter lügen dürfen und wie man mit schwierigen Fragen in der Mieterselbstauskunft umgehen kann, erfährst du in unserem Ratgeber „Fragen in der Mieterselbstauskunft“.

SCHUFA-Selbstauskunft

Die SCHUFA-Selbstauskunft dient vielen Vermietern als Bonitätsnachweis, also als weiterer Beweis der Zahlungsfähigkeit des Interessenten. Die Beantragung einer Selbstauskunft kann unkompliziert online erfolgen. Wohnungssuchende sollten sich rechtzeitig um einen entsprechenden Nachweis bemühen.

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Einkommensnachweise in Kopie

In der Mieterselbstauskunft werden bereits Angaben zu den Einkommensverhältnissen angegeben. Mit der SCHUFA-Selbstauskunft prüfen Vermieter die Zahlungsmoral von Interessenten. Die Einkommensnachweise sollen den gewonnenen Eindruck nochmal verfestigen. Als Nachweis genügen die letzten 3 Monatsabrechnungen. Zusätzlich bietet es sich an, die letzte Zusammenfassung, also die Jahresabrechnung vom letzten Dezember, anzufügen. Einen weiteren Pluspunkt können Interessenten bei Vermietern sammeln, wenn mit einem Arbeitsvertrag nachgewiesen werden kann, dass man sich in einem ungekündigten und langfristigen Arbeitsverhältnis befindet.

Bei Einkünften aus selbständiger Arbeit können Mietinteressenten in der Regel keinen Arbeitsvertrag vorlegen. Selbständige sollten darauf achten, dass man dem Vermieter verständliche Nachweise für die eigene Einkommenssituation anfertigt. Selbst bei guter Bonität werden nur die wenigsten Vermieter sich die Zeit nehmen, sich durch aufwendige Dokumente durchzuwühlen. Ein guter Nachweis kann ein optimierter Jahresabschluss in der einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder

Vorvermieterbescheinigung

Die beste Referenz für Wohnungssuchende ist eine positive Bestätigung vom aktuellen Vermieter. Leider stellen Vermieter natürlich nur ungern guten Mietern eine solche Bescheinigung aus. Damit ist nämlich klar, dass der gute Mieter bald den laufenden Mietvertrag kündigen wird.

Die Vorvermieterbescheinigung wird auch Mietschuldenfreiheitsbescheinigung genannt. Mit diesem Dokument bestätigt der aktuelle Vermieter, dass man die Miete immer vollständig und pünktlich gezahlt hat. Eine rechtliche Grundlage, die in einem bestehenden Mietverhältnis den Vermieter dazu verpflichtet, die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung auszustellen, gibt es jedoch nicht. Falls der aktuelle Vermieter sich weigert, die geleisteten Mietzahlungen schriftlich zu bestätigen, können Mieter Kontoauszüge als Beleg für die regelmäßige und damit zuverlässige Begleichung der Miete heranziehen.

Tipp 6: Vertrauenswürdiges Auftreten

Bei der Wohnungsbesichtigung ist es wie in anderen Lebenssituation: Gute Manieren und ein höfliches Auftreten erhöht die Chancen auf einen Vertragsabschluss. Die Wohnungsbesichtigung ist häufig der erste persönliche Kontakt mit dem Vermieter und für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance.

Wohnungssuchende sollten zunächst die passende Kleidung für den Besichtigungstermin wählen. Am wichtigsten ist aber, dass die Kleidung gepflegt, sauber und unverbindlich ist. Das bedeutet nicht, dass du mit Abendgarderobe oder im Anzug erscheinen sollst. Du solltest dich in deiner Kleidung wohlfühlen und dich nicht verkleiden. Geputzte Schuhe, eine gepflegte Hose, ein Hemd oder Bluse in Kombination mit einem Sakko ist durchaus ausreichend.

Höflichkeit hat auch etwas mit Pünktlichkeit zu tun. Du solltest unbedingt vermeiden, dass der Eigentümer oder Makler auf dich warten muss. Plane am besten 15 Minuten oder mehr Zeitpuffer für einen Stau oder andere Unwägbarkeiten ein. Andernfalls kann es dir passieren, dass die Wohnungsbesichtigung bereits gelaufen ist, bevor sie begonnen hat.

Sobald du pünktlich und gut gekleidet bei der Wohnungsbesichtigung ankommst, solltest du auf den Vermieter zugehen. Wartet der Vermieter bereits vor der Tür auf dich, solltest du den direkten Blickkontakt suchen und auf ihn zugehen. Mit einem Händedruck solltest du dich mit deinem Vor- und Nachname vorstellen und dich für die Einladung zum Besichtigungstermin bedanken.

Zur Wohnungsbesichtigung sollten alle Personen anwesend sein, die auch tatsächlich in die Wohnung einziehen. Dadurch hat nicht nur jeder im Haushalt ein Mitspracherecht, sondern der Vermieter kann sich so auch ein besseres Bild über seine zukünftigen Mieter machen.

Einzelbesichtigungen

Bei einer Einzelbesichtigung nimmt sich der Vermieter bzw. der Makler besonders viel Zeit für Mietinteressenten. Wie der Name es schon vermuten lässt, findet die Besichtigung zwischen Mieter und Vermieter statt. Bei diesem Besichtigungsformat plant der Vermieter häufig mehrere Termine hintereinander. Der Vorteil für Mieter und Vermieter: Beide Seiten haben genügend Zeit, sich besser kennenzulernen und offene Fragen zu klären. Dennoch sollten Mietinteressenten vermeiden, allzu viele Fragen zu stellen.

Unser Tipp für die Einzelbesichtigung: Bei einer Einzelbesichtigung können sich Mieter und Vermieter richtig kennenlernen. Bereits die Bereitschaft seitens des Vermieters eine Einzelbesichtigung zu vereinbaren lässt vermuten, dass er den Mieter auch persönlich kennenlernen möchte. Deshalb gilt für Mieter bei diesem Besichtigungsformat ein seriöses und verbindliches Auftreten umso mehr. Sind dazu noch alle Unterlagen für die Wohnungsbewerbung vorbereitet, dann stehen die Chancen auf einen Mietvertrag häufig bereits sehr gut.

Gruppenbesichtigungen

Bei einer Gruppenbesichtigung lädt der Vermieter mehrere Wohnungssuchende zu der Begehung der Immobilie ein. Dabei hat der Makler schon anhand des Erstkontaktes einige Bewerber aussortiert. Wohnungssuchende sollten bei Gruppenbesichtigungen alle Unterlagen für die Wohnungsbewerbung bereits ausgedruckt mitnehmen. Ebenso sollte trotz einer Vielzahl von Wohnungsbewerbern der persönliche Kontakt mit dem Vermieter gesucht werden. Ein kurzer Small Talk kann eventuell nochmal dazu genutzt werden, eine offene Frage an den Vermieter zu stellen und auf die eigenen Bewerbungsunterlagen zu verweisen.

Unser Tipp

Bei Gruppenbesichtigungen solltest du die wenige Zeit mit dem Vermieter nutzen. Gute Fragen an den Vermieter solltest du bereits vorher in einer Checkliste für die Wohnungsbesichtigung notieren.

Massenbesichtigungen

Bei einer Massenbesichtigung ist der Begehungstermin meist öffentlich einsehbar. In begehrten Wohnlagen bilden sich deswegen lange Schlangen vor den Wohnungen. Wohnungssuchende auf Massenbesichtigungen haben in der Regel keinen persönlichen Kontakt zu dem Eigentümer bzw. Vermieter. Am Ende der Besichtigung füllen die Wohnungssuchenden meist eine Selbstauskunft aus.

Das solltest du wissen

Bei Massenbesichtigungen entscheiden oft nur „harte Fakten“. Eine persönliche Note bei der häufig hohen Anzahl an Interessenten ist nahezu unmöglich. Wir empfehlen, alle Unterlagen vollständig und ausgefüllt zur Besichtigung mitzunehmen. Zu den wichtigsten Unterlagen für die Wohnungsbewerbung gehört das Anschreiben, die Mieterselbstauskunft, SCHUFA-Selbstauskunft, Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, sowie ein Personalausweis zur Identifikation.

Tipp 7: Den Vermietertyp kennen

Bei einer Wohnungsbesichtigung geht es um mehr als nur um die Besichtigung einer Immobilie. Genauso wie Mieter nicht „irgendeine Wohnung“ wollen, hat auch der Vermieter ein Interesse daran seinen Wunschmieter zu finden. Dabei sind die Auswahlkriterien je nach Vermietertyp durchaus unterschiedlich. Erfolgreiche Wohnungssuchende haben auch immer die Interessen ihres Gegenübers im Blick. Wir sagen euch, worauf du bei unterschiedlichen Typen von Vermietern achten solltest:

Makler

Makler vermarkten die Wohnung im Auftrag eines Vermieters. Für Makler ist es wichtig, die Immobilie schnell zu vermarkten und somit die Provision zu erhalten.

Wohnungssuchende sollten wissen, dass Makler absolute Immobilienprofis sind und den regionalen Mietmarkt kennen. Interessenten können also auch Expertenfragen zur Immobilie und Umgebung stellen. Mieter sollten auch bei einer Absage freundlich bleiben, es kann nämlich sein, dass man sich bei der nächsten Immobilie wiedersieht.

Privater Vermieter

Private Vermieter haben nur wenige Wohneinheiten. Oftmals haben sie selber in den Wohnungen gewohnt oder kennen die anderen Hausbewohner persönlich.

Private Vermieter kennen die Wohnung meistens sehr gut. Entweder weil sie selber dort gewohnt haben, oder sich seit längerem um die Bewirtschaftung und Renovierung der Wohnung gekümmert haben. Immobilien von privat haben den Ruf etwas günstiger zu sein, da ein gutes Miteinander häufig eine höhere Gewichtung bei diesem Vermietertyp hat.

Unser Tipp: Signalisiere, dass du bereit bist, einen Mietvertrag zu unterschreiben und die geforderten Unterlagen schnell einzureichen. Sei proaktiv und nehme dem Makler Arbeit ab. Bei einer Absage: Frage nach weiteren Immobilien, welche in der Vermarktung sind.

Unser Tipp: Suche den persönlichen Kontakt zum Vermieter. Neben deinen vollständigen Unterlagen für die Wohnungsbewerbung solltest du auch glaubhaft vermitteln, dass du dich nahtlos in die Nachbarschaft einfügst.

Private Wohnungsgesellschaft

Die private Immobilienwirtschaft beinhaltet Unternehmen wie die VONOVIA, Deutsche Wohnen. Aber auch kleinere regionale Privatunternehmen haben einige Bestandsimmobilien, welche bewirtschaftet werden. Meist werden eine Vielzahl von Wohneinheiten ohne persönlichen Kontakt verwaltet.

Wohnungssuchende bei einem gewerblichen Vermieter durchlaufen beim Vermietungsprozess ein eher formellen Prozess. Größere Immobilienunternehmen haben eigene Standardformulare zur Mieterselbstauskunft oder sogar ein eigenes Portal für Interessenten. Der Makler ist häufig bei der Wohnungsgesellschaft angestellt und hat von der Verwaltung einen klaren Auftrag, welche Vorgaben der neue Mieter erfüllen muss.

Unser Tipp: Informiere dich auf der Webseite des Immobilienunternehmens, welche Unterlagen für einen Mietvertrag benötigt werden. Diese Unterlagen solltest du bereits ausgedruckt und ausgefüllt zum Besichtigungstermin mitnehmen.

Kommunale Wohnungsgesellschaft

Kommunale Wohnungsgesellschaften sind ähnlich wie private Immobilienunternehmen strukturtiert. Mit der Ausnahme, dass die Unternehmen einen Auftrag zur Stärkung der Region haben. Anteilseigner von kommunalen Wohnungsgesellschaften ist häufig die Stadt. Häufig hat dieser Vermietertyp auch Sozialwohnungen in der Vermietung.

Wohnungssuchende bei einer kommunalen Wohnungsgesellschaft sollten sich über ein ähnlich formellen Bewerbungsprozess, wie bei Privatunternehmen, vorbereiten. Meist wird eine Interessentenkartei geführt und nach sozialverträglichen Kriterien die Wohnungen vergeben. Dieser Vermietertyp arbeitet auch häufig mit dem ortsansässigen Wohnamt bei der Vergabe von Sozialwohnungen zusammen.

Unser Tipp: Auf der Suche nach einer Sozialwohnung solltest du dich über die Voraussetzungen für einen Wohnberechtigungsschein informieren. Für nicht geförderte Wohnungen solltest du dich an die Vorgaben für den Bewerbungsprozess halten.

Gut zu wissen: In unserer Wohnungsbörse findest du Mietwohnungen von allen Typen von Vermietern. Du kannst über das Kontaktformular dem Vermieter deine erste persönliche Nachricht schreiben.

Tipp 8: Augen auf bei der Besichtigung

Bei der Wohnungsbesichtigung angekommen solltest du deine vorbereitete Checkliste abarbeiten und wenn möglich alle für dich wichtigen Punkte durchgehen. Dafür kannst du gerne unsere Vorlage nutzen. Bleiben weitere Fragen offen, dann ist die Zeit gekommen dem Vermieter diese zu stellen. Ein Gespräch mit dem Vermieter signalisiert echtes Interesse an der Wohnung und kann dazu genutzt werden, einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Falls du für deine Entscheidungsfindung Fotos machen willst, dann solltest du unbedingt, bevor du die Kamera zückst, den Vermieter fragen. Fotos ohne Erlaubnis sind ein echtes NO-GO. Viele unvorsichtige Wohnungssuchende verspielen so leichtfertig die Chance auf die Wohnung.

Unser Tipp

Du solltest während der Wohnungsbesichtigung darauf verzichten, die negativen Aspekte der Wohnung gegenüber dem Makler oder Vermieter zu betonen. Es kann gut sein, dass der Vermieter sich dadurch persönlich angegriffen fühlt. Gefällt dir die Wohnung nicht, dann brauchst du diese auch nicht zu nehmen.

Tipp 9: Fragen stellen und beantworten

Bei einer Wohnungsbesichtigung lernen Vermieter bzw. Makler und Mieter sich zum ersten Mal kennen. Natürlich haben Mietinteressenten viele Fragen zur Wohnung. Einige Fragen können bereits beim Durchlesen des Exposés oder durch genaues Hinschauen bei der Objektbegehung selber beantwortet werden. Aber nicht alle Fragen kann man sich auf Anhieb selber beantworten. Soll man alle Fragen im persönlichen Gespräch klären? Man möchte den Vermieter bei der Wohnungsbesichtigung auch nicht mit Fragen löchern und unnötig die Nerven des Gegenübers strapazieren.

Wie stellen Mieter gute Fragen an Vermieter?

Gute Fragen an Vermieter können Mieter sich nicht durch eigene Recherche des Exposés, Online-Recherche oder während des Besichtigungstermins selber beantworten. Gute Fragen zeigen entweder ehrliches Interesse des Mieters oder beinhalten eine proaktive Komponente.

Eine Frage an den Vermieter, welche das eigene Interesse bekundet, könnte zum Beispiel sein: „Wieso ist der Vormieter aus dieser schönen Wohnung ausgezogen?“ Proaktives Verhalten können sie dem Vermieter auch mit einer Frage formulieren: „Benötigen Sie noch weitere Unterlage neben der Bewerbermappe?“

Unser Tipp

Fragen zur Wohnung solltest du immer dann stellen, wenn du ohne eine Antwort keine Entscheidung für oder gegen einen Mietvertrag treffen könntest. Besonders wichtige Fragen sollten immer auf einer Checkliste für die Wohnungsbesichtigung notiert werden.

In unserem Ratgeber findest du weitere Beispiele für gute und schlechte Fragen von Wohnungssuchenden an Vermieter.

Was sind typische Vermieterfragen?

Vermieter möchten entweder bei der Wohnungsbesichtigung oder in der Wohnungsbewerbung etwas Persönliches über den Mieter erfahren. Deswegen suchen nicht nur Mietinteressenten das Gespräch, sondern auch Vermieter haben Fragen an den potenziellen Mieter. Typische Vermieterfragen zielen meist auf die finanzielle oder persönliche Lebenssituation ab.

Versetze dich in deinen zukünftigen Vermieter. Wen würdest du dein Eigentum überlassen? Den Weltenbummler ohne ein festes Einkommen oder den Bankangestellten in geregelten beruflichen Verhältnissen?

Unser Tipp

Gute Antworten auf typische Vermieterfragen werden ehrlich beantwortet und zeigen zugleich die eigene Bodenständigkeit und Verlässlichkeit. Die Beantwortung sollte zudem kurzweilig und präzise formuliert werden.

Tipp 10: Kontakt halten

Nach der Wohnungsbesichtigung solltest du den Kontakt zum Vermieter halten und dein Interesse bekunden. Das kannst du mit einem Dankschreiben tun.
Gefällt dir die Wohnung, dann solltest du dein Interesse dem Vermieter mitteilen. Eine Möglichkeit ist das Dankschreiben nach einer Wohnungsbesichtigung.

Nach der Wohnungsbesichtigung solltest du die Wohnungsbesichtigung im Kopf nochmal durchgehen und zusammen mit der Begleitperson eure Eindrücke abgleichen. Wir empfehlen einen gemeinsamen Spaziergang in der Umgebung der Wohnung. Dann sind die Eindrücke noch frisch und man kann gleichzeitig die Umgebung erkunden. Besteht ein echtes Interesse an der Wohnung, dann sollte man dies dem Vermieter auch mitteilen.

Ein Dankschreiben nach der Wohnungsbesichtigung sollte frühestens am nächsten Tag verfasst werden, aber spätestens nach 5 Werktagen dem Vermieter vorliegen. In deinem Dankschreiben kannst du nochmal auf das freundliche Gespräch und deine eigenen Unterlagen zur Wohnungsbewerbung eingehen.

Ein Beispiel für ein Dankschreiben könnte wie folgt formuliert werden:

Sehr geehrter Herr,/ sehr geehrte Frau …,

vielen Dank, dass wir / ich am…. gemeinsam mit Ihnen die Wohnung in der … Straße besichtigen durften. Sicher haben Sie schon während der Besichtigung bemerkt, dass uns/ mir diese Wohnung sehr gut gefällt. Ich möchte hiermit meinen Wunsch bekräftigen diese Wohnung zum (Monat/Jahr) mieten zu dürfen und würde mich über eine Zusage Ihrerseits freuen. Gerne bin ich bereit in einem persönlichen Gespräch die weiteren Details zu einem Mietvertrag zu besprechen. Ich freue mich auf diesbezüglichen Anruf zur weiteren Terminfindung. Gerne können Sie mir aber auch die Mietvertragsunterlagen vorab per Post übersenden.

Mit freundlichen Grüßen,

Vorname/Nachname

Das solltest du wissen

Das Dankschreiben sollte, wenn möglich per E-Mail versendet werden. Bitte denk daran, eine seriöse E-Mail-Adresse als Absender zu verwenden.

Tipp 11: Nicht aufgeben

Dieser Tipp klingt sehr banal. Aber immer mehr Wohnungssuchende in Metropolen kommen an den Punkt, an dem bereits die zehnte Wohnungsbesichtigung in einer späteren Absage des Vermieters geendet ist. Leider ist es keine Seltenheit. In Städten, wie Berlin, Hamburg oder München gibt es bedauerlicherweise immer noch zu wenig bezahlbarem Wohnraum für eine große Anzahl an Interessenten. Im Durchschnitt suchen Haushalte in begehrten Wohnlagen zwischen 6 und 24 Monaten nach einer geeigneten Mietwohnung.

Da heißt es: auch bei einer Absage sollte nicht aufgegeben werden und weiter nach Mietwohnungen gesucht werden. In unserer Wohnungsbörse findest du stets aktuelle Immobilien zur Miete.

Häufig gestellte Fragen zur Wohnungsbesichtigung:

Worauf muss ich bei einer Wohnungsbesichtigung achten?

Bei der Wohnungsbesichtigung solltest du auf den Zeitpunkt der Besichtigung, den Grundriss, die Wohnlage, die Ausstattung, die Lichtverhältnisse, den baulichen Zustand, Hausordnung sowie auf die Nachbarschaft achten.
Wohnungsbesichtigung: Auf diese Dinge sollten Wohnungssuchende achten!

Welche Unterlagen zur Wohnungsbesichtigung mitnehmen?

Zu einer Wohnungsbesichtigung solltest du alle Unterlagen für die Wohnungsbewerbung mitnehmen. Das ist die Mieterselbstauskunft, SCHUFA-Selbstauskunft, Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, Einkommensnachweise und dein Personalausweis. Auch eine vorbereitete Checkliste mit Fragen an den Vermieter sollte griffbereit sein.
Diese Unterlagen solltest du zu einer Wohnungsbesichtigung mitnehmen.

Wie schreibt man an Dankschreiben nach der Wohnungsbesichtigung?

Ein Dankschreiben nach der Wohnungsbesichtigung sollte frühestens am nächsten Tag verfasst werden, aber spätestens nach 5 Werktagen dem Vermieter vorliegen. Ein Dankschreiben sollte dein Interesse nochmal bekräftigen und freundlich formuliert werden.
Kontakt halten: So schreibst du ein Dankschreiben nach der Wohnungsbesichtigung.

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