Antrag auf Hundehaltung in einer Mietwohnung stellen

Um Erlaubnis des Vermieters zu bekommen, einen Hund in einer Mietwohnung halten zu dürfen, musst du einen schriftlichen Antrag an den Vermieter stellen. In deinem Schreiben solltest du dem Vermieter erklären und belegen, warum in deinem Fall Hundehaltung dem bestimmungsgemäßen Gebrauch deiner Mietwohnung zugerechnet werden kann.

Folgende Informationen sollten im Antrag an den Vermieter enthalten sein:

  • Rasse, Gewicht, Größe und erwartetes Verhalten des Hundes.
    Z.B. kann die Haltung von Kampfhunden generell abgelehnt werden, denn diese als aggressiv und gefährlich für die anderen Einwohner des Hauses betrachtet werden, vor allem wenn es ältere Menschen oder Kinder im Haus gibt. Ähnliche Probleme kann es bei großen, laut bellenden Hunden geben. Beim Umzug in ein anderes Bundesland musst du beachten, dass die Auflistung der als Kampfhund geltende Rassen, die s.g. Listenhunde, sich je Bundesland unterscheiden kann.
    Kleine und sehr ruhige Rassen werden als deutlich sozial verträglicher gesehen und für sie ist dementsprechend deutlich einfacher, eine Zustimmung des Vermieters zu bekommen. Sehr kleine Hunde wie z.B. Yorkshire Terrier von manchen Gerichten sogar als Kleintiere betrachtet werden. 
  • Anzahl der Tiere
    Bei mehr als zwei Hunden sind die Chancen auf eine Zustimmung in der Regel eher gering. Individuelle Entscheidung ist hier auch von der Größe der Wohnung abhängig. Das Amtsgericht München hat sich mit solcher Frage beschäftigt und entschieden, dass fünf Kleinhunde in einer 2,5-Zimmer-Wohnung mit ca. 100 m² zu viel seien und beschränkte die mietsachgemäße Hundehaltung für die betroffene Wohnung auf einen Hund. 
  • Art der Mietwohnung
    Die Entscheidung ist sicherlich auch davon abhängig, um welche konkrete Wohnung es geht.  Hundehaltung in einem Einfamilienhaus bzw. EG-Wohnung mit separatem Garten wird anders betrachtet als Hundehaltung im Miethaus mit mehreren Parteien in einer Wohnung in einem der oberen Etagen, was Störung der Nachbarn durch regelmäßige Begegnungen deutlich wahrscheinlicher macht. 
    Es ist ebenfalls wahrscheinlicher, eine Zustimmung des Vermieters für Hundehaltung in einer Wohnung in ländlichen Wohngegend als in dicht bewohnter Innenstadt zu erhalten. In einem einsam gelegenen Haus hat haben die Gerichte dem Mieter erlaubt, in einzelnen Fällen sogar einen Wachhund zu halten (AG Neustrelitz WuM 1995, 535 )
  • Persönliche Verhältnisse beim Mieter
    Z.B. falls der Mieter einen Blindenhund oder einen Therapiehund nachweislich benötigt, kann Hundehaltung nicht verboten werden.
  • Besonderheiten bei den Nachbarn
    Hundehaltung kann abgelehnt werden, wenn andere Einwohner im Haus z.B. Hundeallergien haben.  
  • Bisherige Handhabung / bestehende Regelungen im Haus in ähnlichen Fällen
    Wenn es im Haus bereits Mieter gibt, die einen Hund halten dürfen, darf dein Vermieter Hundehaltung nicht ohne Vorlage konkreter und sachlich begründeter Argumente untersagen.

Deinen Antrag auf Hundehaltung kannst du mithilfe dieser Vorlage erstellen:

Absender (Mieter)…

Adresse…

Empfänger (Vermieter) …

Adresse des Vermieters …

Ort, Datum

Antrag auf Hundehaltung in der Wohnung (Angaben zu der Mietwohnung)

Sehr geehrte/r Frau/Herr Max Mustermann,

hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich mir ab dem XX.XX.XXXX einen Hund anschaffen und diesen in meiner (oder „o.g. Wohnung“ falls du noch nicht eingezogen bist) Wohnung halten möchte.

Es handelt sich um einen Hund der Rasse XX, mit erwartetem Gewicht XX kg und Größe von ca. XX cm (Schulterhöhe), ggf. weitere Informationen / Angaben zum Tier.

Aus folgenden Gründen bin ich fest überzeugt, dass in meinem (unserem) Fall nichts gegen die Haltung des o.g. Hundes in der Mietwohnung spricht:

  • Auflistung der Gründe / Argumente, die zu deiner Situation passen, z. B.:
  • Besonders ruhige / liebevolle Rasse. Wenn du den Hund bereits in einer anderen Wohnung gehalten hast und es möglich ist – „Empfehlungsschreiben“ deines Mieters beifügen – Dies möchte ich mit dem Schreiben meines Vormieters, Herrn XY, untermauern.
  • Ausreichend Platz in der Wohnung
  • Auslaufmöglichkeiten in der Nähe (Park o. ä.)
  • Hund wird ständig durch dich / ein anderes Familienmitglied betreut / bleibt nie alleine in der Wohnung
  • Du / jemand aus deiner Familie hat besondere Kenntnisse in der Hundeerziehung
  • Nachbarn haben nichts dagegen (wenn möglich, schriftliches Einverständnis beifügen)
  • Garantie, dass du die eventuellen Schäden übernehmen kannst (z. B. Nachweis Hundehaftpflichtversicherung mit Deckung der Schäden an der Mietsache)
  • Bereitschaft, bei Bedarf das Treppenhaus zusätzlich zu reinigen

Darüber hinaus möchte ich erwähnen, dass ich ein besonderes persönliches Interesse an der Hundehaltung habe, denn ich (mein Kind, usw.) aus gesundheitlichen Gründen einen Therapiehund benötige.

Ich bitte Sie, die oben genannten Gründe zu berücksichtigen und mir Ihr Erlaubnis zur Tierhaltung innerhalb von XX Tagen schriftlich zu erteilen.

Mit freundlichen Grüßen

Max Mustermann

Unser Tipp

Mit einer Tierhaftpflichtversicherung kannst du etwaige Schäden absichern. Hier musst du auch beachten, dass die Zustimmung des Vermieters sich auf das konkrete Tier bezieht. Wenn du einen neuen oder einen zusätzlichen Hund anschaffen möchtest, musst du erneute Zustimmung des Vermieters beantragen.